Interview mit Malte Uttenweiler, Kanzlerkandidat der Protagonisten

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Das Interview mit Malte Uttenweiler, dem Kanzlerkandidaten der Protagonisten vom 11.10 – Hier zum nachlesen!

Interview

Malte, wie fühlst du dich und wie tickst du?

Wie ich mich Fühle: Zuversichtlich, dass ich dieses Interview meistern werde und mich euren Fragen entsprechend stellen kann. Und wie wir Ticken: Ich als Kanzler bin auf jeden Fall sehr engagiert, das sind wir als Partei allgemein, besonders Felix, Laurin und ich. Wir saßen schon etliche Male gemeinsam in Besprechungen und haben uns Stundenlang über unser Programm, oder ähnliches, unterhalten. Wir als Partei finden es ungemein wichtig, hauptsächlich das Volk entscheiden zu lassen, mit Volksentscheiden zum Beispiel. Wir setzen gewissen Vorgaben, aber es ist uns wichtig, dass das Volk über Gesetzesentwürfe entscheiden kann.  

Auch ihr habt euch dafür entschieden, einen Mann als Kanzlerkandidaten aufzustellen, könnt ihr das Volk Dörmanys überhaupt repräsentieren?

Auf jeden Fall. Wir haben zwar keine weibliche Kanzlerin, das steht fest. Trotzdem haben wir mit 60% die höchste Frauenquote aller Parteien. Außerdem planen wir mit einer weiblichen Vizekanzlerin, jedoch ist hier noch nicht alles geregelt.

Euer Eintrag auf unserer Website spricht von einem Bedingungslosen Grundeinkommen, was jedem zusteht, nun bewerbt ihr aber ein „Grundeinkommen“ welches nur Menschen erhalten, welche bankrottgegangen sind. Was denn nun?

Das ist eine gute Frage und auch die, mit der ich am meisten gerechnet habe. Anfangs dachten wir als Vorstand, es wäre eine gute Sache, jedem ein Grundeinkommen zugänglich zu machen. Um ehrlich zu sein hatten wir jedoch noch keinen genauen Plan für die Umsetzung, so dass uns später auffiel, dass ein paar der Dinge einfach so nicht realisierbar waren, wie wir sie uns vorgestellt haben. Deswegen fordern wir nun eine abgeschwächte Version dieses Grundeinkommens in unserem Wahlprogramm. Das bedeutet, dass sozial Schwächere, beziehungsweise Menschen am Existenzminimum, individuell von uns unterstützt werden.  

Trotzdem muss gefragt werden: Ihr behauptet erst das eine, dann das andere: Wie glaubwürdig sind die Protagonisten?

Ich würde nicht sagen wir behaupten das eine und das andere. Wir behaupten das eine, dann  etwas sehr Ähnliches dazu. Wie glaubwürdig sind wir also: Ich betrachte uns trotzdem als glaubwürdig, auch wenn wir hier den Plan, welchen wir uns gewünscht hätten, nicht verfolgen konnten.

Warum sollte ich euer Modell der Unternehmensförderung bevorzugen, welches ich nur erhalte, wenn ich bankrott bin, vorziehen? Im Modell der Monetarier zum Vergleich erhält mein Unternehmen immer eine Förderung und mit dem Bedingungslosen Grundeinkommen der Cleveren Bürger erhalte ich ebenfalls einfach so Geld.  

Zuerst möchte ich sagen: Die Monetarier unterstützen das Modell der modernen Marktwirtschaft. Bei diesem Modell entstehen immer, egal wie man es dreht und wendet, Gewinner und Verlierer. Sie orientieren sich auch am Modell, welches wir gerade zum Beispiel in Deutschland leben und auch hier wird deutlich: es gibt sozial Schwächere und sozial Stärkere. Das Modell der Monetarier unterstützt diese Gewinner noch mehr. Unternehmer, die tendenziell reicher sind, erhalten so noch mehr Subventionen. Wir finden das unfair, weshalb wir eher jene unterstützen wollen, die es wirklich brauchen.  

Die Monetarier fordern für große Unternehmen entsprechend auch weniger Förderung. Des Weiteren sprichst du von Gewinnern und Verlieren, warum sollte es das im Modell der Protagonisten nicht geben?

Ich sage nicht, dass es das in unserem Modell gar nicht gibt. Doch im Vergleich zu den Monetariern unterstützen wir dies nicht, in dem wir zusätzlich die Gewinner subventionieren, sondern die, die es brauchen. Trotzdem: Ich möchte nicht sagen, dass es bei uns keine Gewinner und Verlierer gibt, sodass alle gleich sind, dass wäre schon sehr weit links, aber es gibt einen Unterschied zwischen dem Unterstützen von denen, die Sozial schwach sind, zum Unterstützen von denen die bereits viel haben.

Wie werden die Bürger von euren Gesetzen zur Eheschließung und Kindesadoption profitieren?

Es ist doch schon gut, wenn du jemanden heiraten kannst, den du heiraten möchtest, ich glaube das ist schon genug Profit. Wir planen jedoch, sobald es weitere Informationen zum Geldsystem gibt, mögliche Steuerbegünstigungen, obwohl unsere Steuern auch so sehr gering ausfallen werden.

Auch ihr fordert ein freies Internet. Unsere aktuellen Gründe diesbezüglich haben auch rechtliche Gründe. Glaubt ihr, dass eine Änderung dieser während des Projekts technisch und rechtlich möglich ist?

Das denke ich schon. Unser Banksystem basiert ja sowieso auf dem Internet, das bedeutet, für diesen Zweck benötigt jeder Zugang zu einem Internet. Unser Ziel ist es nur, dieses auszuweiten, so dass die Schüler Zugriff auf Zeitungen, Nachrichten, Parlamentsreden und ähnliches haben. Ich glaube das ist ein realistisches Ziel.

Ihr fordert einen Mindestlohn, um wie viel geht es hier konkret und was soll ich mir davon leisten können?

Sobald wir mehr über das Geldsystem wissen, werden wir konkret auf den Mindestlohn eingehen, also auf wie viel sich dieser Beläuft. Wir wollen damit erreichen, dass Menschen faire Löhne bekommen. Ich glaube das ist ein kluges Konzept für unseren Staat, es soll ja schließlich auch Freude bereiten, wenn man unterbezahlt ist und kein Geld hat, geht auch der Spaß verloren.

Bevor wir zu den Publikumsfragen kommen: Die Protagonisten fordern auch direkte Demokratie, wie viel Einfluss kriegen die Bürger da genau?

Das kann ich dir auf jeden Fall sagen. Wir haben es uns als Ziel gesetzt, dass die Bevölkerung, wenn ein Gesetz zur Abstimmung im Parlament steht, die Pro- und Contra-Argumente dafür erhält und darüber abstimmen kann.

Und das für jedes Gesetz? Werden nur Gesetze angenommen, wenn sie eine Mehrheit in der Bevölkerung haben?

Wir wollen das bei den signifikanten Gesetzen. Als Partei haben wir uns natürlich auch Ziele gesetzt, über den Rest soll aber wirklich das Volk entscheiden, denn das Projekt soll ja schließlich Demokratie vermitteln.

Publikumsfragen

In eurem Programm fordert ihr, dass jeder Mensch der Dörmany betreten möchte, ein Entsprechendes Visum benötigt. Das benötigt sicher Zeit und Ressourcen. Ist diese Bürokratie überhaupt zu bewerkstelligen?

Stellen wir uns vor, es kommt jemand von außen und betritt unseren Staat ohne ein Visum, die Person hätte keine Ahnung vom Projekt und wüsste zum Beispiel nicht, wie das Bezahlsystem funktioniert, oder wie wir Gesetze handhaben. Wenn jemand ein Visum beantragt, läuft dies geregelter ab. Es soll Formulare geben, welche bei der Erklärung dieser helfen sollen. Bürokratie entsteht dabei natürlich viel mehr, jedoch ist es für uns essenziell für einen geregelten Staat, um keine uninformierten Migranten zu haben, die nicht wissen, wie der Staat funktioniert.

Was ist mit den Leuten, die kein Handy haben, wie sollen diese das Online-Banking benutzen?

Dafür bin ich der falsche Ansprechpartner, denn wir haben das nicht im Griff. Es gibt ein Orga-Team, das wurde nicht demokratisch gewählt, das wurde uns einfach vorgesetzt. Das bemängle ich etwas, aber wie gesagt: das System wurde uns so vorgelegt und wir können nichts daran ändern.

Weitere Informationen zum Online-Banking

Ihr habt ja von der Unternehmenssubventionierung gesprochen. Ist das nicht anfällig für Betrug?

Wenn ein Unternehmen am existenziellen Minimum steht, dann haben wir viele, nicht unbedingt offizielle, Mitglieder unserer Partei, welche überprüfen, ob jemand diese Hilfe wirklich benötigt oder nicht.